Stillzeit-Guide: Alles, was man zum Stillen des Babys wissen muss

Die Geburt eines Babys ist ohne Zweifel ein Wunder. Sie markiert einen neuen Abschnitt im Leben der Eltern, der mit viel Aufregung und Freude, aber auch Herausforderungen verbunden ist. Eine davon ist das Stillen. Zahlreiche Fragen ranken sich um diese Prozedur. In unserem Artikel räumen wir die grundlegenden Unklarheiten aus.

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Wie oft soll man anfangs stillen?

Zu Beginn sollte das Baby etwa acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Das liegt daran, dass der Magen des Säuglings in den ersten Monaten mit einem Fassungsvermögen von 80 bis 150 ml noch sehr klein ist. Über den Tag hinweg können die einzelnen Stillpausen variieren, schließlich schwankt der Hunger des Babys und ist vor allem nachts und gegen Vormittag besonders groß.

So gibt das Kind selbst den Stillrhythmus vor. Signale wie Schmatzen oder das Lecken der Lippen deuten den Hunger des Säuglings. Zu häufig kann er dabei gar nicht gestillt werden, zumal sich das Stillen fast schon intuitiv einpendelt.

Die Stillabstände hängen zudem von der Größe des Magens des Babys ab, aber auch davon, wie viel Milch in den Brüsten der Mutter gespeichert werden kann. Auch sorgt das Kind für eine Anregung der Milchproduktion, nämlich dann, wenn es über einen längeren Zeitraum an der Brust bleibt oder mehrmals pro Stunde trinken möchte. Dieses Phänomen nennt man Clusterfeeding.

Wann soll welche Brust angeboten werden?

Als Grundregel für den Brustwechsel gilt, dass die erste Brust zu Ende getrunken werden sollte. Keineswegs müssen beide Seiten angeboten werden, ist der Säugling so nach der ersten Brust schon gesättigt, kann er abgelegt werden. Durch Ertasten lässt sich herausfinden, welche Brust voller ist, damit sie anschließend dem Baby angeboten wird. Unwichtig ist, ob mit der Seite begonnen wird, von der das Kind zuletzt getrunken hatte.

Wie merkt man, ob das Baby satt wird?

Ein gutes Indiz hierfür ist die Verfassung des Urins. Ist dieser farb- und geruchlos, trinkt das Baby ausreichend Milch. Fünf- oder mehrfacher Stuhlgang ist in den ersten Lebensmonaten keine Seltenheit, kann anschließend aber stark zurückgehen, sodass das Kind nur noch wenige Male pro Woche für feuchte Windeln sorgt. Unmittelbar nach dem Stillen ist es ein gutes Anzeichen, wenn das Baby entspannt wirkt. Um ganz sicherzugehen, kontrollieren Ärzte und Hebammen den Gewichtsverlauf des Säuglings.

Wie ist mit einem ausgeprägten Stillbedürfnis umzugehen?

Sofern das Baby ständig gestillt werden möchte und nicht sattzukriegen scheint, besteht noch kein Anlass zur Sorge. Während eines Wachstumsschubs nimmt auch der Hunger des Säuglings zu. Dieses Phänomen legt sich mit der Zeit von selbst.

Auch während eines Infekts verlangt das Kind nach mehr Milch, ohne dass man sich Sorgen machen müsste. Selbst während stressigerer Phasen oder Zeiten, in denen das Baby von der Mutter getrennt ist, kann sein Hunger vorübergehend zunehmen.

Wann sollte man das Stillen beenden?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Vielmehr obliegt diese Entscheidung einer jeden Mutter auf individueller Basis. Zumindest für die ersten vier bis sechs Monate sollte man den Säugling stillen, ohne ihm jegliche Beikost zu verabreichen. Ab diesem Zeitpunkt kann allmählich mit dem Abstillen begonnen werden. Dabei handelt es sich um einen langwierigen Prozess. Je schonender er durchgeführt wird, desto besser bekommt es dem Baby, denn es kann sich so an festere Nahrung gewöhnen. Gleichzeitig dürfte auch die Mutter diesen Übergang als angenehmer empfinden.

Wie geht man mit der Beikost-Zeit um?

Auch nach sechs Monaten ist das Baby noch auf Nährstoffe und Antikörper der Muttermilch angewiesen. Langsam und vorsichtig sollte man es anschließend an Essen gewöhnen. Dem Stillen kommt aber weiterhin eine wichtige Bedeutung als Zeichen der Nähe und Geborgenheit zu.

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